Entgraten

Wie ich Entgraten gelernt habe!

In der DDR gab es ab der siebenten Klasse das Unterrichtsfach „Einführung in die sozialistische Produktion“. Dazu gingen Jungen und Mädchen an einem Tag im Monat in einem Betrieb arbeiten. Ich kam, in einem Metall verarbeitenden Betrieb, der Rohre für Gasleitungen herstellte. In einem Lehrkabinett mussten wir als erste Arbeit Winkeleisen mit der Eisensäge in Handarbeit auf eine bestimmte Länge zuschneiden. An den zugeschnittenen Teilen ist nun durch das Sägen Grat entstanden. Dieser Grat musste entfernt werden. Für das Entgraten spannte ich da Werkstück in den Schraubstock und entfernte mit der Feile den Grat. Das war wichtig zum einen wegen der Verletzungsgefahr und zum anderen wurde der Grat entfernt, da nur so alle Werkstücke weiter verarbeitet werden konnten.

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Auch Maschinen erledigen diese Arbeiten

Auch heute noch wird der Grat per Hand entfernt. Dazu wurden zahlreiche Werkzeuge hergestellt. Entgraten und dann auch noch gleichzeitig Werkstücke schleifen, wird von Maschinen erledigt. Der Maschinen Einsatz ist aber erst bei hohen Stückzahlen rentabel zum Beispiel bei der Herstellung von Teilen für die Automobilindustrie oder auch andere Industriezweigen mit hohen Stückzahlen.
In einem kleinen Schlosserbetrieb werden nur wenige Stückzahlen benötigt, hier wird der Grat in Handarbeit entfernt. Oder zum Beispiel beim verlegen von Kupferrohren wird nach dem Zuschnitt der Rohre der Grat mit einem eigens dafür hergestellten Werkzeug in Sekunden entfernt.